In der Mathematik ist ein Beweis eine logische Herleitung einer Behauptung aus einer wahren Prämisse.
Dass heißt, wir leiten aus etwas bereits bewiesenem (etwas wahrem) her, dass unsere Behauptung auch wahr ist.
Um dies zu tun können wir unterschiedliche Beweistechniken verwenden:
- Direkter Beweis
Seien $P_1, \ldots , P_n$ unsere Prämissen und $B$ unsere Behauptung, so zeigen wir: Aus $P_1, \ldots , P_n \Rightarrow B$.
Oft sind ein paar Zwischenschritte nötig so dass es eher so aussieht: Aus $P_1, \ldots , P_n \Rightarrow A_1 \Rightarrow A_2 \Rightarrow \dots \Rightarrow A_n \Rightarrow B$.
- Indirekter Beweis
Sei unsere Prämisse $P$ und unsere Behauptung $B$, so zeigen wir anstatt von $P \Rightarrow B$ die Implikation
$\neg B \Rightarrow \neg P$.
Diese beiden Formen sind ja äquivalent. Man zeigt hier, würde $B$ nicht gelten, dann würde ja auch $P$ nicht gelten aber von $P$ wissen wir, dass es wahr ist.
Aus diesem Widerspruch folgt, dass $B$ nicht falsch sein kann und somit wahr ist.
- Widerspruchsbeweis
Anstatt $A\Rightarrow B$ zu zeigen kann man zeigen, dass $A\wedge \neg B$ falsch ist.
Das Gegenteil ist also wahr und dies wäre $\neg \left( A\wedge \neg B\right) = \neg A \vee B$, also $A\Rightarrow B$.
Der Widerspruchsbeweis ist ebenfalls ein Indirekter Beweis.
- Vollkommene Fallunterscheidung
Manchmal gibt es nicht viele Möglichkeiten (eine Zahl ist z.B. gerade oder ungerade, eine Aussage wahr oder falsch, ein Extrema existiert oder nicht, ...).
Hier kann man für jeden Fall gesondert zeigen, dass er stimmt. Wir haben diese Beweisvariante bei den Wahrheitstabellen genutzt.
- Vollständige Induktion
Hier zeigt man, dass die Aussageform $A(n)$ für einen (Anfangs)-Wert stimmt (z.B. $A(0)$) und zeigt zusätzlich,
dass $A(n)\Rightarrow A(n+1)$ wahr ist. Somit gilt die Aussageform $A(n)$ für alle $n$ die größer oder gleich dem Anfangswert sind.
- Es gibt noch weitere Möglichkeiten, wie das Schubfach-Prinzip, das Diagonalverfahren,
Uns interessiert hier der
Definition:
Eine ganze Zahl $z$ ist gerade, wenn es eine ganze Zahl $k$ gibt, so dass $z=2\cdot k$ ist.
Somit ist 10 eine gerade Zahl, da $10=2\cdot 5$ gilt. Die Zahl 7 hingegen ist nicht gerade,
da es keine ganze Zahl $k$ gibt, so dass $7=2\cdot k$ ist.
Man kann ungerade Zahlen, so definieren, dass sie nicht gerade sind.
Allerdings ist die nachstehende Definition hilfreicher.
Definition:
Eine ganze Zahl $z$ ist ungerade, wenn es eine ganze Zahl $k$ gibt, so dass $z=2\cdot k+1$ ist.
Somit ist 7 eine ungerade Zahl, da $7=2\cdot 3+1$. Die Zahl 20 hingegen ist nicht ungerade,
da es keine ganze Zahl $k$ gibt, so dass $20=2\cdot k+1$ ist.
Dass eine Aussageform falsch ist lässt sich am leichtesten mit einem
Gegenbeispiel zeigen.
Ist eine Aussageform allerdings wahr muss man für alle möglichen Variablenbelegungen zeigen, dass diese wahr sind.
Beispiele
- Alle ungeraden Zahlen sind Primzahlen.
Dies ist eine falsche Aussageform, denn $9=2\cdot 4+1$ ist eine ungerade Zahl aber keine Primzahl.
- Von zwei aufeinanderfolgenden ganze Zahlen ist eine immer gerade.
Dies ist wahr.
Beweis:
- Seien $n$ und $k$ zwei aufeinanderfolgende Zahlen und sei $k$ die größere der beiden, dann gilt $k=n+1$
- Ist $n$ gerade, so sind wir fertig
- Ist $n$ ungerade so gibt es ein $t$ mit $n=2t+1$
dann ist $k=(2t+1)+1 = 2t+2 = 2(t+1)$ und somit ist $k$ gerade
-
Wenn $n$ eine natürliche Zahl ist, dann ist $n+(n+1)+(n+2)$ durch 3 teilbar.
Anders formuliert: Die Summe von drei aufeinanderfolgenden Zahlen ist durch 3 teilbar.
Beweis:
- Zum einen ist $n+(n+1)+(n+2)$ eine natürliche Zahl, wenn $n$ eine natürliche Zahl ist
- Durch umformen ergibt sich: $n+(n+1)+(n+2)=3n+3 = 3(n+1)$
- Der Term $3(n+1)$ ist durch 3 teilbar, da er ein Vielfaches von 3 ist.