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\newcommand{vek}[3]{\begin{pmatrix} #1\\#2\\#3\end{pmatrix}}
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Lage von Geraden zueinander

Zwei Geraden g und h können

Vorgehen

Um festzustellen, wie die Geraden g und h zueinander liegen kann man wie folgt vorgehen:
Eine anderer Weg ist, zuerst das Gleichungssystem g=h zu lösen. Hat das Gleichungssystem

Das Gleichungssystem g=h

Wenn man zwei Geraden
g:\vec x=\vek{a_1}{a_2}{a_3}+k\vek{r_1}{r_2}{r_3}
h:\vec x=\vek{b_1}{b_2}{b_3}+s\vek{v_1}{v_2}{v_3}
gleichsetzt erhält man:
\begin{array}{rcl} a_1+r_1k&=& b_1+v_1s\\ a_2+r_2k&=& b_2+v_2s\\ a_3+r_3k&=& b_3+v_3s \end{array}

bringt man die Unbekannten k und s nach links:
\begin{array}{rcl} r_1k-v_1s&=& b_1-a_1\\ r_2k-v_2s&=& b_2-a_2\\ r_3k-v_3s&=& b_3-a_3 \end{array}
Jetzt hat man ein LGS mit 2 Unbekannten und 3 Gleichungen. Wendet man das Gauss-Verfahren an so erhält man die Stufenform:
\begin{array}{rcl} r_1k-v_1s&=& b_1-a_1\\ v_2s&=& b_2-a_2\\ 0&=& b_3-a_3 \end{array}
In Matrixschreibweise
Wenn man das LGS als Matrix schreibt erhält man eine 3\!\times\! 3-Matrix.
Formt man die Matrix in die Dreiecksform um so erhält man:

Beispiele

Beispiel 1: Setzt man die Geraden
g:\vec x=\vek{1}{2}{3}+k\vek201
h:\vec x=\vek{0}{1}{3}+s\vek120
gleich, so erhält man die Gleichung:
\vek{1}{2}{3}+k\vek201 = \vek{0}{1}{3}+s\vek120
Und somit das Gleichungssystem
\begin{array}{rcl} 1+2k&=& 0+1s\\ 2+0k&=& 1+2s\\ 3+1k&=& 3+0s \end{array}
Die zweite Gleichung liefert: s=\frac12
Die dritte Gleichung liefert: k=0
Setzt man dies in die erste Gleichung ein erhält man: 1+2\cdot 0 = 0+1\cdot\frac12 also 1=\frac12 somit ist das LGS unlösbar.
Da die Richtungsvektor nicht in die gleiche Richtung zeigen (nicht linear abhängig sind) und es keinen Schnittpunkt gibt (LGS unlösbar) sind g und h windschief zueinander.
In Matrixschreibweise Gleichungssystem so umformen, dass Variablen links und Konstanten rechts stehen:
\begin{array}{rcl} 1+2k&=& 0+1s\\ 2+0k&=& 1+2s\\ 3+1k&=& 3+0s \end{array}
\begin{array}{rcl} 2k-1s&=& 0\\ 0k-2s&=& -1\\ 1k+0s&=& 0 \end{array}
Als Matrix schreiben und umformen:
\begin{pmatrix} 2 & -1 & -2 \\ 0 & -2 & 1 \\ 1 & 0 & 0 \\ \end{pmatrix} \sim \begin{pmatrix} 2 & -1 & -2 \\ 1 & 0 & 0 \\ 0 & -2 & 1 \\ \end{pmatrix} \sim \begin{pmatrix} 2 & -1 & -2 \\ 1 & 0 & 0 \\ 0 & 1 & -\frac12 \\ \end{pmatrix} \sim \begin{pmatrix} 2 & -1 & -2 \\ 0 & 1 & 2 \\ 0 & 1 & -\frac12 \\ \end{pmatrix} \sim \begin{pmatrix} 2 & -1 & -2 \\ 0 & 1 & 2 \\ 0 & 0 & -\frac52 \\ \end{pmatrix}
Beispiel 2:
Setzt man die Geraden
g:\vec x=\vek{1}{0}{1}+k\vek111
h:\vec x=\vek{0}{-4}{3}+s\vek120
gleich, so erhält man die Gleichung:
\vek{1}{0}{1}+k\vek111 = \vek{0}{-4}{3}+s\vek120
Und somit das Gleichungssystem
\begin{array}{rcl} 1+1k&=& 0+1s\\ 0+1k&=& -4+2s\\ 1+1k&=& 3+0s \end{array}
Die dritten Gleichung liefert: k=2
Setzt man dies in die erste Gleichung ein erhält man: 1+1\cdot 2 = 0+1\cdot s also ist s=3.
Mit k=2 und s=3 liefert die zweite Gleichung 2=-4+2\cdot 3, also 2=2. Dies ist eine wahre Aussage.
Somit ist der Schnittpunkt bei k=2 bzw. s=3: (3\mid 2\mid 3).
In Matrixschreibweise Gleichungssystem so umformen, dass Variablen links und Konstanten rechts stehen:
\begin{array}{rcl} 1+1k&=& 0+1s\\ 0+1k&=& -4+2s\\ 1+1k&=& 3+0s \end{array}
\begin{array}{rcl} 1k-1s&=& -1\\ 1k-2s&=& -4\\ 1k-0s&=& 2 \end{array}
Als Matrix schreiben und umformen:
\begin{pmatrix} 1 & -1 & -1 \\ 1 & -2 & -4 \\ 1 & 0 & 2 \\ \end{pmatrix} \sim \begin{pmatrix} 1 & -1 & -1 \\ 0 & -1 & -3 \\ 0 & 1 & 3 \\ \end{pmatrix} \sim \begin{pmatrix} 1 & -1 & -1 \\ 0 & 1 & 3 \\ 0 & 0 & 0 \\ \end{pmatrix}
Somit ist hier s=3 und da die letzte Zeilen nur 0en enthalten ist es eindeutig lösbar (es gibt genau einen Schnittpunkt).
Beispiel 3:
Setzt man die Geraden
g:\vec x=\vek{2}{1}{1}+k\vek122
h:\vec x=\vek{0}{-3}{-3}+s\vek{-2}{-4}{-4}
gleich, so erhält man die Gleichung:
\vek{2}{1}{1}+k\vek122 = \vek{0}{-3}{-3}+s\vek{-2}{-4}{-4}
Und somit das Gleichungssystem
\begin{array}{rcl} 2+1k&=& 0-2s\\ 1+2k&=& -3-4s\\ 1+2k&=& -3-4s \end{array}
Subtrahieren wir von der zweiten Gleichung 2 mal die erste Gleichung, erhalten wir: -3+0k = -3+0s, also -3=-3 (eine wahre Aussage).
Rechnen wir die dritte Gleichung minus die zweite, erhalten wir:
0=0 (eine wahre Aussage).
Dies liegt daran, dass die Richtungsvektoren linear abhängig sind: (-2)\cdot\vek122=\vek{-2}{-4}{-4}.
Der Aufpunkt von h liegt auf g (mit k=-2).
Somit sind die Geraden identisch.
In Matrixschreibweise Gleichungssystem so umformen, dass Variablen links und Konstanten rechts stehen:
\begin{array}{rcl} 2+1k&=& 0-2s\\ 1+2k&=& -3-4s\\ 1+2k&=& -3-4s \end{array}
\begin{array}{rcl} 1k+2s&=& -2\\ 2k+4s&=& -4\\ 2k+4s&=& -4 \end{array}
Als Matrix schreiben und umformen:
\begin{pmatrix} 1 & 2 & -2 \\ 2 & 4 & -4 \\ 2 & 4 & -4 \\ \end{pmatrix} \sim \begin{pmatrix} 1 & 2 & -2 \\ 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 0 \\ \end{pmatrix}
Da die letzte beiden Zeilen nur 0en enthalten hat das LGS unendlich viele Lösungen. Die Geraden sind somit identisch und es gilt 1k+2s=-2 oder k=2s-2.
Wenn man also in g k durch 2s-2 ersetzt und zusammenfasst erhält man die Gerade h.
Beispiel 4:
Setzt man die Geraden
g:\vec x=\vek{2}{1}{2}+k\vek122
h:\vec x=\vek{0}{-3}{-3}+s\vek{-2}{-4}{-4}
gleich, so erhält man die Gleichung:
\vek{2}{1}{2}+k\vek122 = \vek{0}{-3}{-3}+s\vek{-2}{-4}{-4}
Und somit das Gleichungssystem
\begin{array}{rcl} 2+1k&=& 0-2s\\ 1+2k&=& -3-4s\\ 2+2k&=& -3-4s \end{array}
Subtrahieren wir von der zweiten Gleichung 2 mal die erste Gleichung, erhalten wir: -3+0k = -3+0s, also -3=-3 (eine wahre Aussage).
Rechnen wir die dritte Gleichung minus die zweite, erhalten wir:
1=0 (eine falsche Aussage).
Dies liegt daran, dass die Richtungsvektoren linear abhängig sind: (-2)\cdot\vek122=\vek{-2}{-4}{-4}.
Da das LGS unlösbar ist (wegen der falschen Aussage) sind die Geraden windschief zueinander.
In Matrixschreibweise Gleichungssystem so umformen, dass Variablen links und Konstanten rechts stehen:
\begin{array}{rcl} 2+1k&=& 0-2s\\ 1+2k&=& -3-4s\\ 2+2k&=& -3-4s \end{array}
\begin{array}{rcl} 1k+2s&=& -2\\ 2k+4s&=& -4\\ 2k+4s&=& -5 \end{array}
Als Matrix schreiben und umformen:
\begin{pmatrix} 1 & 2 & -2 \\ 2 & 4 & -4 \\ 2 & 4 & -5 \\ \end{pmatrix} \sim \begin{pmatrix} 1 & 2 & -2 \\ 0 & 0 & 0 \\ 0 & 0 & 1 \\ \end{pmatrix} \sim \begin{pmatrix} 1 & 2 & -2 \\ 0 & 0 & 1 \\ 0 & 0 & 0 \\ \end{pmatrix}
Die zweite Zeile liefert 0k+0s=1 also 0=1 und somit ist das LGS unlösbar.
Da die dritte Zeile nur 0en enthält sind die Geraden parallel.