Beim graphischen Ableiten ermittelt man die Steigung einer Funktion in einem Punkt.
Die Steigung der Funktion ist in einem Punkt genau so groß, wie die Steigung einer Tangente in
diesem Punkt.
Zeichnet man eine Tangente an den Graph der Funktion und liest die Steigung der Tangente
ab, so hat man auch die Steigung der Funktion in diesem Punkt.
Im Schaubild $K_f$ von $f(x)=x^2$ sieht man zwei Sekanten durch den Punkt $P(1\mid 1)$.
Die rote Sekante ist steiler als $K_f$ in $P$, da sie von unten nach oben durch $K_f$ geht.
Die blaue Sekante ist flacher, da sie von oben nach unten durch $K_f$ geht.
Das heißt es muss eine Tangente an $K_f$ in $P$ geben, deren Steigung zwischen der roten und
der blauen Geraden liegt.
Legt man ein Geodreieck an $P$ an und dreht es so lange bis es eine Tangente darstellt und zeichnet diese
ein, so kann man von der Tangente die Steigung ablesen.
Im zweiten Schaubild sind zwei Tangenten an die Normalparabel eingezeichnet.
Mithilfe der Steigungsdreiecke kann man für die grüne Tangente $m=-4$ ablesen, dies ist
die Steigung von $f(x)=x^2$ bei $x=-2$.
Die blaue Tangente berührt bei $(1\mid 1)$. Hier ist die Steigung $m=1$, d.h. die Normalparabel
hat bie $x=1$ eine Steigung von $1$.